Luta Livre ist ein traditioneller brasilianischer Kampfsport, der im 20. Jahrhundert etwickelt wurde und Elemente des Ringens, Judo, Jiu Jitsu und amerikanisches Wrestling in sich vereint. Luta Livre bedeutet sinngemäss “freies Ringen”.
Ähnlich wie beim klassischen Ringen beginnen die Kämpfer im Stand. Man versucht, den Gegner durch Würfe, oder Takedowns (z.B. Beinangriffe aus dem Freistilringen) auf den Boden zu bekommen. Dort besteht in erster Linie das Ziel, den Gegner zur Aufgabe (Abklopfen / Tap Out) zu zwingen. Um dies zu erreichen, ist es im Kampfverlauf sinnvoll, bestimmte Basis- / Kontrollpositionen herauszuarbeiten. Zu diesen Positionen gehören zum Beispiel die Mount Position (Montada), oder die “Wächterposition” Guard (Guarda).
Im Wettkampfbereich gibt es auch ein Punktsystem, z.B. für das Erreichen, oder das Befreien aus wichtigen Kontrollpositionen. Das letztendliche Zwingen des Gegners zur Aufgabe (submission) geschieht dann durch die Anwendung verschiedenster Würge- (Chokes) und Hebeltechniken (Locks), zum Beispiel zu den Armen, Beinen, oder zum Genick. Charakteristisch bei der Vorgehensweise eines Luta Livre Kämpfers ist dabei seine sprichwörtliche Nähe zum Gegner. Er “klebt” förmlich an ihm und nimmt ihm dadurch den Platz zum “arbeiten”. Durch den Boom der Bodenkampfsportarten in den letzten Jahren entwickelte sich eine rege Wettkampfszene. Vertreter verschiedenster Grapplingstile treffen bei solchen “submission-tournaments” aufeinander.
Der bekannste dieser Wettkämpfe ist der jährlich stattfindende Abu Dhabi Combat Championship, bei dem Bodenkämpfer aus allen Teilen der Welt ihre Kräfte messen. Schlagen und treten ist im Luta Livre nicht erlaubt. Dennoch trainieren viele Vale Tudo Fighter Luta Livre für ihren Bodenkampf. Nach Deutschland kam das Luta Livre 1995 durch Pro. Daniel D’Dane (Schwarzgurt), Schüler und langjähriger Freund von berühmten Luta Livre – Persönlichkeiten, wie Eugenio Tadeu, Hugo Duarte und Marco Ruas.
Er unterrichtete Anfangs als Hobby in seiner Freizeit einige Sportstudenten der Universität Köln, später wurden daraus eigenständige Luta Livre Trainingsgemeinschaften unter seiner Obhut, darunter auch in Düsseldorf und Frechen – aus denen sich später das „Taifun Luta Livre“ entwickelte.
Das Luta Livre Training in Frechen leitet der Faixa Preta (Blackbelt) Frank Goertsches, ein Schüler und Teamkamerad von Ramin und Armin Eslami vom „Team Taifun“ aus Düsseldorf. Unterstützt wird Frank vom aktiven Luta Livre Kämpfer und Liga-Ringer Philipp Hochberg.